Mabon, Herbstäquinox

 

Mabon ist das 2. Haupt-Erntefest. Es beginnt bei Sonnenuntergang an dem Tag, an dem die Sonne in das Tierkreiszeichen Waage eintritt, also zur Herbst-Tag- und Nachtgleiche. Mabon ist eines der kleinen Hochfeste und damit kein ursprünglich keltisches Fest. Es wurde, wie die anderen "kleinen" Hochfeste übernommen.

 

Die Arbeit ist getan, die Ernte wurde eingebracht, das Korn ruht in den Scheunen. Jetzt kann die Zeit der Ruhe beginnen. Es ist Zeit, Dank zu sagen für die reiche Ernte. Alle Vorbereitungen für die dunkle Jahreszeit sollten nun getroffen sein. Licht und Dunkel stehen sich wieder gleich stark gegenüber und sind ausgewogen, wobei allerdings nach diesem fest das Dunkel an Kraft gewinnt um der Natur Zeit zur Regeneration und dem Leben Zeit zu neuem Erwachen zu geben. Eine Zeit des Zurückziehens beginnt ? das Leben spielt sich wieder innerhalb der Häuser ab. Die Natur beginnt, sich zur Ruhe zu begeben, aber wir nutzen die letzten, noch warmen und hellen Tage, um zu feiern und Mut und Kraft zu tanken.

 

Mit dem Ritual der Herbsttagundnachtgleiche treten wir in die dunkle Hälfte des Jahres ein. Die Sonne tritt in das Zeichen Waage, die Ausgewogenheit symbolisiert. Dieses Fest steht für die Ausgeglichenheit von Tag und Nacht. Ab jetzt werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger und es beginnt die Begegnung mit der anderen Hälfte des Jahres, der Winterhälfte. Es ist die Zeit der Geister, die Zeit der Zurückgezogenheit. Die Herbsttagundnachtgleiche ist ein Toten- und Opferfest (d. h. Ernte und Ehrung der Totenwelt wird zelebriert). Mit dem Erntedank verbindet sich die Ehrerbietung an die Ahninnen und die Besänftigung der dämonischen Kräfte. Später wurde aus der Herbsttagundnachtgleiche ein ausschließliches Erntedankfest, welches von der Kirche übernommen wurde.

 

Die besten Früchte der Ernte wurden der Göttin geopfert, damit das nächste Jahr wieder fruchtbar werden möge. Besondere Achtung wurde den ersten drei geernteten Pflanzen, Ähren, Früchten erwiesen. Diese Opfer wurden auf der Erde gelassen. Symbolisch wurde der Natur etwas für ihre Gaben zurückgelassen. Die drei letzten Pflanzen wurden stehen gelassen. Nach Beendigung der Erntearbeiten entzündete man Erntefeuer, die unter Lärmen umtanzt und übersprungen worden. Die alten Germanen dankten in erster Linie dem Donnergott Thor für die glückliche Einbringung der Ernte. Ihm zu Ehren klopfen wir heute noch dreimal auf Holz, wenn wir Glück wünschen. Holz und die Zahl drei entsprechen dem Donnergott, der uns auch am Donnerstag jede Woche an sich erinnern läßt.

 

Zu den Opfergaben gehörten auch Trankopfer vom frisch gebrauten Bier oder ersten Wein, und auch Blutopfer (heute von Tierblut). Blut gehört als konzentrierte Lebenskraft zu den ältesten rituellen Elementen und ist als Opfer wie als magisches Mittel in vielen kultischen Traditionen eingesetzt worden. Das ursprüngliche Blutopfer war das Menstruationsblut der Frauen. Dieses beinhaltet das weibliche Geheimnis, Leben zu geben und konnte in den kosmischen Kreislauf geschenkt werden, ohne dass jemand verletzt oder gar getötet werden musste. Als Zeichen der Fruchtbarkeit wurde es bei Aussaat und Ernte in die Äcker gegeben.

 

Später drängt uns die antike Mythologie das blutige Motiv von Vergewaltigung oder vom Tod geliebter Vegetationsgottheiten auf. Neben dem kleinasiatischen Kybele-Attis-Kult sind die eleusinischen Mysterien am bekanntesten, die in Griechenland alljährlich bis zum Jahr 381 im September gefeiert wurden. Nach der homerischen Fassung des Mythos blieb die mächtige Korngöttin Demeter im Herbst als trauernde Mutter zurück, die überall weinend ihre geraubte Tochter sucht. Das Herbstritual wurde zum Klageritual über die Gewalt des Totengottes, der die junge Persephone alljährlich in sein dunkles Reich zwingt. Nun ist das männliche Geschlecht von Totengottheiten in der Mythologie relativ jung. Die Macht, Leben zu nehmen, gehörte ursprünglich zum Bild einer Göttin, die auch das Leben hervorbrachte. Dieser Doppelaspekt der Göttin ist die alte Basis für den Mythos der eleusinischen Vegetationsgöttinnen Demeter und Persephone. Aus dieser Zeit sind zwillingshafte Frauenpaare in auffällig vielen Beispielen vorhanden, die offensichtlich eine Dualität von Vegetationsgöttinnen darstellen, von denen eine die Zeit des Wachstums und die andere die Zeit der Saatruhe repräsentiert.

An zwei Stellen im Jahr wechselt die Macht von der Hand der einen Göttin in die der anderen, und doch machen die paarigen Abbildungen deutlich, dass immer beide für den Zyklus verantwortlich sind. So ist die Herbsttagundnachtgleiche ein Ritual der Machtübergabe zwischen einer Dualität von Vegetationsgöttinnen.

 

Gottheiten

Branwen und Bran - (keltisch) Schwester und Bruder. Sie symbolisieren Licht und Dunkelheit.

 

Mabon, Ginevra, Etain

An diesem Fest können aber auch wieder alle anderen Erntegötter, Getreide- und Korngötter, Weingötter verehrt werden, sowie auch Jagdgötter, Sonnengottheiten, alternde Gottheiten und Götter des Lichtes und der Dunkelheit (als Paar).

 

 

Räucherungen

Für Mabon werden die Räucherungen würziger, schwerer und holziger. Sie sollten den Duft des beginnenden Herbstes in sich tragen.

 

z.B.: Myrrhe, Salbei, Pinie, Sandelholz, Kiefer, Eichenblätter, Wacholder

 

Wie kann ich meinen Altar gestalten?

Bei den Farben für den Altar scheiden sich meistens die Geister, da in jedem Buch andere Vorschläge stehen.

 

Vorschläge wären:

- Weinrot, dunkelgrün, dunkelgelb, dunkelbraun

 

Als natürlichen Schmuck eignen sich Weinlaub, Trauben, Maisbündel, Getreide, Sonnenblumen, Haselnußzweige, Herbstlaub, Eicheln, Kastanien, Bucheckern, Zapfen u.s.w.

 

Als Dekoration für den Altar eignen sich Füllhörner, Kornpuppen und alles, womit sich das Füllhorn füllen läßt (falls man kein Füllhorn besitzt, kann man auch einen Korb verwenden)

 

Man kann das Füllhorn (oder den Korb) bis Samhain stehen lassen und erweitern, falls man beim Spaziergang noch fündig wird.

 

Rituale, Symbole & Bräuche

Mabon ist das zweite Erntefest. Es zeigt die Mitte der Haupterntezeit an, aber im Großen und Ganzen ist die Ernte schon abgeschlossen. Nur einige Früchte brauchen noch etwas mehr Zeit, um geerntet werden zu können.

 

Rituale und Bräuche zu diesem Fest sind nicht nur mit der Ernte verknüpft, sondern auch mit dem Übergang vom Licht ins Dunkel ? mit dem Gleichgewicht, dem Wendepunkt und der Selbstbesinnung.

 

Leider sind von diesem Fest nicht allzuviele Bräuche überliefert, die Stelle dieses Festes wurde im wesentlichen vom christlichen Erntedank eingenommen.

 

Mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Waage wird das Gleichgewicht symbolisiert. Das Licht befindet sich an diesem Tag im Gleichgewicht, deshalb sollten auch wir uns darum bemühen.

 

Ein guter Vorschlag wäre, zu meditieren und uns auf das vergangene Jahr rückzubesinnen und sich selbst zu reflektieren:

- Was hatte ich mir vorgenommen?

- Was hat es gebracht?

- Was kann ich momentan noch ausgleichen?

- Wer bin ich?

- Was möchte ich erreichen?

 

Weiterhin sollten wir Dank sagen, für alles, was wir im zurückliegenden Jahr erreicht haben und abschließen konnten ? unsere Ernte. Außerdem sollten wir uns für die Speisen und die Hilfe der Götter bedanken, indem wir ihnen Opfergaben in Form von Früchten, Getreide, Brot, Blättern und Wein bringen.

 

Welche Speisen und Getränke passen?

Noch hat die Zeit des Sparens nicht begonnen. Die Scheunen sind voll und es gibt genug Vorräte. Da es aber schon etwas kühler geworden ist, werden auch die Speisen etwas schwerer.

 

Zu einem Mabon-Mahl gehören in erster Linie Wild, rote Weine, Melonen, Kuchen und alles, was man aus Äpfeln zubereiten kann.

 

An Brotsorten reicht man Zwiebelbrot oder Kürbisbrot.

 

Ein deftiger Irish Stew oder eine Wildgulasch-Suppe.

 

An Fleisch paßt am Besten jede Art von Wild, aber auch Fasan, Ente, Gans oder auch ein Hühnchen, sowie gekochter Schinken und Steaks.

 

Als Dessert kann man alles zubereiten, was man aus Äpfeln machen kann. Versucht doch mal frittierte Apfelringe, oder Äpfel in Rotwein, oder auch Apfelkuchen oder Nußkuchen

 

Ich wünsche allen ein schönes Mabon - Fest 

Blessed be )0(